Gutshaus Rothen
Seit 1840 steht das Gutshaus Rothen am Rande des kleinen Dorfes Rothen im Westen der mecklenburgischen Seenplatte, seit 2004 bewohnen Gabriele und Christian Lehsten das historische Gebäude oberhalb des Rothener Sees. Mit dem Erwerb des Hauses hat sich das Münchner Ehepaar den Traum vom Leben abseits der Großstadthektik verwirklicht und die geschichtsträchtige Gutsanlage im 60-Seelen-Dorf Rothen mit neuem Leben gefüllt. Insgesamt vier liebevoll eingerichtete Ferienwohnungen und ein separates Ferienhaus bieten sie in den Gebäuden der großzügigen Anlage an, die umgeben von einer idyllischen Parklandschaft inmitten der Sternberger Seenlandschaft liegt. Die 600 m² Wohnfläche auch für die Außenwelt zu öffnen, haben sie bereits bei Sanierung der Gebäude vor zehn Jahren mitgeplant. Doch nicht nur für Feriengäste ist das Haus ein offener Ort – regelmäßig finden hier auch Ausstellungen und Konzerte statt und bereichern damit das Kulturangebot von Rothen, das durch die Aktivitäten des Gutshauses, des Rothener Hofes und der Galerie Rothener Mühle in der Region bereits einen Ruf als Künstlerdorf erworben hat. Wer im Urlaub die Seele baumeln lassen möchte, der kann auf der großen Terrasse am Gutshaus oder am Feuerplatz im Park sitzen und den Blick in die Landschaft schweifen lassen oder im Winter die Sauna des Hauses nutzen. Für sportliche Gäste stehen Fahrräder, eine Tischtennisplatte, Federballschläger und Bocciakugeln zur Verfügung sowie Reitmöglichkeiten auf dem Reiterhof der Nachbarschaft. Das nahegelegene Sternberg, Güstrow und Großraden bieten mit ihren Museen Einblicke in die Geschichte der Region und in einer knappen Stunde sind auch die Hansestädte Wismar, Rostock und die Landeshauptstadt Schwerin erreichbar.
Herr Lehsten, was hat Sie aus dem Süden an diesen Ort gezogen?
Meine Frau und ich wollten mit unserem Sohn aus der Stadt aufs Land ziehen und haben deswegen drei Jahre in Bayern nach einem Platz gesucht – vergeblich. Ein Urlaub in Mecklenburg in einer Ferienwohnung im Gutshaus Quitzin brachte uns dann auf die Idee, nach Mecklenburg zu ziehen, ein Gutshaus zu kaufen und dort Ferienwohnungen einzurichten. In kurzer Zeit fanden wir das Gutshaus Rothen auf einem Internetportal und fühlten uns schnell von diesem schönen Ort angezogen. Besonders die freundliche Aufnahme der Rothener hat uns den Ortswechsel leicht gemacht.
Sie haben versucht, die Gebäude möglichst originalgetreu wiederherzustellen. Wie viel Mühe hat es gekostet, wenn Sie an die Sanierungsarbeiten vor zehn Jahren zurückdenken?
Wir hatten das große Glück, dass uns eine sehr gute Baufirma aus Güstrow empfohlen wurde, die ausgezeichnete Arbeit leistete, fair und denkmalgerecht das Haus sanierte. Außerdem half uns die damalige Vorsitzende des Rothener Hof Vereins, Frau Klein, die uns als Bauingenieurin bei der Bauleitung beriet. So wurde die Haussanierung in nur einem halben Jahr geschafft.
Wie sah es denn vor der Sanierung aus und wie wurde das Gutshaus genutzt, bevor Sie es erworben haben?
Das Haus war immer in Benutzung und deswegen auch nicht stark geschädigt. Der Vorbesitzer hatte Dach und Fenster sanieren lassen. Ansonsten musste allerdings sehr viel zurückgebaut werden. Es gab schon Bauschäden, die einfach übertüncht waren, Balken, die ausgewechselt werden mussten, usw. Wir haben versucht, die alte Raumstruktur wieder herzustellen und das Haus in seiner Großzügigkeit wieder zu beleben.
Was ist das Besondere an diesem (Urlaubs-)Ort?
Die Landschaft um Rothen ist mit den sanften Hügeln, dem Rothener See und der Mildenitz sehr schön. Die verschiedenen kulturellen Einrichtungen im Dorf wie die Galerie Rothener Mühle, die Werkstätten im Verein Rothener Hof, der Ateliergarten, die Kursangebote und das Café die „Rothe Kelle“ beleben das Dorf und ziehen Besucher an. Dadurch entsteht eine entspannte und kreative Stimmung im Dorf.
Sie selbst sind Fotograf. Auch bietet Rothen mit seiner kleinen Einwohnerzahl ein vergleichsweise großes Kunst- und Kulturangebot. Was können Gäste hier erwarten?
Das Angebot ist für so ein kleines Dorf tatsächlich recht umfangreich. Im Verein Rothener Hof gibt es im Sommer für Kinder einen Malkurs und alle zwei Jahre einen Kinderzirkuskurs. Seit diesem Jahr wird sogar ein Handyfilmkurs durchgeführt. In der Schreinerei kann man einen Bogenbaukurs und einen Holzbaukurs absolvieren und in der Schmiede das Schmieden lernen. Die Schreinerin Ulrike Steinhöfel hat einen Ausstellungsraum für ihre Möbel und der Maler Reinhard Risch hat seinen Ateliergarten für Besucher geöffnet. Bei Deborah Gubener kann direkt neben dem Gutshaus Reitunterricht genommen werden und in den Ferien bietet sie Reitwochen für Kinder an. Meine Frau ist Goldschmiedin und sie macht wunderschönen Schmuck. Im Gutshaus veranstalten wir zweimal im Jahr ein Konzert. Wenn zu Pfingsten „KUNST OFFEN“ stattfindet, sind im Dorf alle Werkstätten geöffnet – da lohnt sich ein Besuch in Rothen besonders, ebenso wie zu den vorweihnachtlichen Ausstellungen im Dezember.
Ihr Tipp für den Mecklenburg-Vorpommern-Urlaub?
Seien Sie herzlich willkommen in Rothen!
Fotos: Christian Lehsten
Interview: Katrin Gewecke
Kontakt:
Gutshaus Rothen
Gabriele und Christian Lehsten
Kastanienweg 5
19406 Rothen
Mehr Informationen unter: http://www.gutshausrothen.de/